Dezimiert, geschwächt, erfolgreich: Friss die Frisbee feiert Aufstieg in Liga 1

Dynamische Offensivaktionen mit zentimetergenauen Zuspielen gepaart mit einer defensiven Präsenz, die dem Gegner die Luft zum Atmen nimmt. Zwei Zutaten, die dem Geretsrieder Open Team „Friss die Frisbee“ eine scheinbar unaufhaltsame Siegesserie in der Zweitliga-Indoor DM bescherte. Doch in der entscheidenden Phase des zweiten Spieltages in Karlsruhe drohte kurzzeitig alles zu kippen, als sich die eh schon kritische Verletztenlage im Team noch einmal zuspitzte.

Mit vereinten Kräften begann ein Kampf gegen immer stärker werdenden Gegner und immer müder werdenden Muskeln. Dabei sah es lange Zeit so aus, als würden die Geretsrieder diesmal von Nervenkitzel und Muskelkrämpfen gänzlich verschont bleiben.
So knüpfte „Friss die Frisbee“ nahtlos an die fünf siegreichen Spiele des ersten Spieltages an und gewann die verbliebenden Gruppenspiele gegen Würzburg (15-10) und „Team Südsee“ aus Konstanz (15-9). Ungeschlagen sicherte sich das Team somit einen von vier Plätzen im „Aufstiegspool“. Da die Geretsrieder die Punkte aus den siegreichen Gruppenspielen gegen die unmittelbaren Aufstiegskonkurrenten mitnahmen, hielten sie vor der Aufstiegsrunde klar die „Pole Position“ inne. Diese startete am Samstag Abend mit einem deutlichen 15-8 Erfolg gegen die „Ratisbona Eagels“ aus Regensburg. Zumal krankheitsbedingt jedoch nur noch sechs Geretsrieder mitspielten konnten, habe das Spiel laut Michael Leinauer „viel Kraft gekostet“. Kraft, die dem Frisbee Team am Sonntag fehlen sollte.
„Die zwei Spiele am Sonntag standen unter keinen Guten Stern“, so die dunkle Vorahnung des Geretsrieder Frisbee Spielers. Folglich gerieten die ersatzgeschwächten Geretsrieder gegen Karlsruhe erstmals in Rückstand. „Wir haben gemerkt, wie uns die Kraft ausging und wir in der ‘Defense’ nicht mehr den benötigten Druck aufbringen konnten. In der ‘Offense’ trafen wir falsche Entscheidungen, was auch an der starken Karlsruher Verteidigung lag“, resümiert Michael Leinauer. Doch die Geretsrieder zeigten Zähne und konnten nach zwischenzeitlichen 10-14 noch einmal auf 13-14 verkürzen. Dies diente jedoch nur dem Punkteverhältnis, da die Karlsruher mit 15-13 die erste Niederlage von „FdF“ besiegelten. Da eine mögliche Schützenhilfe der Regensburger ausblieb, mussten die Geretsrieder den Traum vom vorzeitigen Aufstieg begraben und im letzten Spiel gegen Würzburg noch einmal alles aus sich heraus holen.
Aufgrund der zum Teil deutlichen Erfolge in der Gruppenspielen war jedoch klar, dass „Friss die Frisbee“ eine 7-15 Niederlag reichen würde um den Dreiervergleich gegen Karlsruhe und Würzburg zu gewinnen. „Nichts desto trotz haben wir uns vorgenommen mit einem Sieg aus dem Wochenende zu gehen“, zeigt sich Leinauer kämpferisch. „Beide Teams sind stark in die Partie gestartet, allerdings merkte man mit der Zeit, dass die Spiele anstrengend waren und wir immer unkonzentrierter wurden“, fügt er hinzu. Über die 10-15 Niederlage konnten sich jedoch letztendlich beide freuen, zumal damit den Geretsriedern als Erstplatzierte und Würzburg auf Rang zwei der Aufstieg ins Oberhaus gelang.
Wenngleich die Geretsrieder Erfolgswelle nur mit letzter Kraft das sichere Erstligaufer erreichte, wiegt die Freude über das Erreichte bei brennenden Lungen und Muskeln noch einmal stärker. Wenn dann im nächstem Jahr hoffentlich wieder alle Mann am Bord sind, ist FdF bereit, auch das Oberhaus im Sturm zu erobern.