Doppel-Gold: Julian Meyer und Xaver Seelos glänzen bei Bayerischen Mehrkampfmeisterschaften

Die Leichtathleten vom TuS Geretsried konnten gleich beim ersten wichtigen Wettkampf der Saison abräumen.

Nach dem Motto “abgerechnet wird zum Schluss“ haben sich Julian Meyer und Xaver Seelos die bayerischen Meistertitel im Mehrkampf gesichert. Anstelle der zehn Disziplinen, die im klassischen Freiluft-Zehnkampf zu absolvieren sind, galt es in der Halle sieben Disziplinen zu meistern. Diese Änderungen spielten den beiden TuS-Athleten nicht unbedingt in die Karten, jedoch blendeten die Sportler den vermeintlich Nachteil aus und konzentrierten sich auf ihre sportlichen Ziele. Auf diese Weise konnten beide bereits beim 60-Meter-Sprint ein erstes Ausrufezeichen setzen. Julian Meyer stellte in 7,61 Sekunden eine neue persönliche Bestmarke auf und konnte sich in der Männer-Klasse eine gute Position sichern. Nochmal fünf Zehntel schneller unterwegs war Xaver Seelos, der sich in der U-20-Klasse auf den dritten Zwischenrang einreihte. In der zweiten Disziplin, dem Weitsprung, sorgten beide für einen Paukenschlag. Meyer übertraf seine bisherige Bestweite mit 6,46 Metern deutlich und auch Seelos knackte mit 6,12 Metern zum ersten Mal im Wettkampf die Sechs-Meter-Grenze. “Bei beiden ist der Knoten zur richtigen Zeit geplatzt“, freute sich Trainer Naumann über die Top-Leistungen.

Der weitere Verlauf des ersten Tages gestaltete sich für beide TuS-Sportler ziemlich unterschiedlich. Julian Meyer blieb im Flow und stellte auch im Hochsprung (1,75 Meter) und im Kugelstoßen (11,95 Meter neue Bestleistungen auf. Sein jüngerer Teamkollege blieb mit 1,67 Meter im Hochsprung und 9,51 im Kugelstoßen ein wenig hinter seinem Können zurück, wobei er aber Schadensbegrenzung betreiben konnte. “Leider war Xaver schon im Vorhinein gehandicapt, weil er mit Knieschmerzen schon zwei Wochen vorher das Training reduzieren und aussetzen musste. Der Start war noch vielversprechend, aber Hoch und Kugel waren aufgrund der Knieprobleme unter seinen Möglichkeiten“, haderte Trainer Mirko Naumann. Demnach musste sich Seelos nach Tag eins mit dem dritten Zwischenrang begnügen, wohingegen Meyer als Führender in den zweiten Tag ging. Dort stand für den 24-Jährigen jedoch mit den 60-Metern-Hürden die Wackeldisziplin an. Mit einer Zeit von 10,22 Sekunden verlor er ihr auch einiges an Boden. “Er hatte einen Patzer beim Hürdenlauf, der auf den Trainingsrückstand auf der Bahn zurückzuführen ist“, analysierte Naumann. Mit übersprungenen 3,70 Meter im Stabhochsprung kämpfte er sich dann jedoch erfolgreich zurück und rangierte nach sechs von sieben Disziplinen auf Rang drei. Gleiches galt für Seelos, der trotz anhaltender Knieschmerzen furiose 8,90 Sekunden über die Hürden-Distanz lief und sich mit 3,50 Metern im Stabhochsprung überraschend gut verkaufte. Der U-20-Athlet hatte vor den abschließenden 1000-Meter-Lauf dennoch 22 bzw. 28 Sekunden Rückstand auf die beiden Führenden. “Die Reihenfolge schien entschieden, doch dann drehte Xaver krass über die 1000 Meter auf. Niemand konnte das Tempo halten und er stürmte mit dem absoluten Willen, alles zu geben und zu siegen in 2:41 ins Ziel“, beschrieb Naumann die furiose Aufholjagd, die letztlich mit 4396 Punkten der gewonnenen Goldmedaille endete. Dabei profitierte er auch von seinem Teamkollegen, Julian Meyer, der von Beginn an “Druck machte und die Tempoarbeit übernahm“ und seine Verfolger in Runde drei entscheidend distanzierte. Die beiden TuS-Athleten pushten sich gegenseitig, wenngleich Meyer nicht ganz an seinem Kollegen dran bleiben konnte. “Die Kräfte schwanden und der Gesamtsieg schien verloren zu gehen, jedoch mobilisierte er auf den letzten 60 Metern noch mal alle Reserven und rettete den Vorsprung auf seine Konkurrenten“, analysierte Naumann die starken 2:45 Minuten des Athleten. Nach Bestleistungen in jeder Disziplin durfte sich Meyer über Gold und 4405 Punkte freuen. Nach der grandiosen Ausbeute von zwei eher unerwarteten Goldmedaillen, jubelte Naumann über eine “krasse Leistung“ seiner Sportler und blickt schon jetzt mit Vorfreude auf den Sommer.