Sich mit Freunden auf dem Fußballplatz treffen, ein paar Scheiben werfen und ein wenig Ultimate Frisbee Spielen. Die Anfänge dieser Sportart in Geretsried waren eher Vergleichbar mit einer Hobby-Bolzplatz-Gruppe, die statt einem Ball einer Scheibe hinterherläuft.
Niemand konnte ahnen, dass unser Team gut 10 Jahre später erfolgreich im Ligabetrieb teilnimmt, regelmäßig Turniere gewinnt und nun sogar vier Nationalspieler stellt. Doch Andreas Huber, Franziska Meyer, Frederik Zeller und Christopher Smuda leben ihren Traum als Ultimate Nationalspieler. In den nächsten Wochen stehen sie nun vor internationalen Titelkämpfen. Los geht´s Andreas Huber bei der Europameisterschaft im ungarischen Györ vom 29. Juni bis 6. Juli. Nachdem der 25-jährige bereits im vergangenen Jahr mit dem U24- Mixed Team bei den Weltmeisterschaften und den US Open antrat, ist er nun erstmals in der Erwachsenen-Mixed-Spielklasse mit dabei. Ein schwieriger Weg, zumal die nationale Konkurrenz hier bedeutend größer ist. „Ich war zuerst nur als Trainingsspieler für die Trainingslager eingeplant, wurde dann aber in den EM-Kader nachberufen. Darüber freue ich mich riesig “, so Andi. Neben Vorbereitungsturnieren in ganz Europa, wie Budapest, Madrid oder Amsterdam, bereitet er sich auch individuell akribisch vor. „Neben dem Clubtraining mache ich Einheiten auf der Laufbahn und im Kraftraum. Ich versuche jeden Tag eine Einheit zu absolvieren und ein paar Scheiben zu werfen“, so der ehrgeizige Sportler. Dementsprechend hoch ist auch die Zielsetzung für die Europameisterschaft. „Nachdem wir bei meinem letzten Turnieren wenig Chancen auf eine Top-Platzierung hatten, setzen wir uns als Team diesmal eine Medaille zum Ziel“, gibt er sich zuversichtlich. Eine Woche nach Ende der Europameisterschaften geht es für das verbliebe Trio zur U24-Heim-WM nach Heidelberg. Nachdem Franziska Meyer bereits im Vorjahr mit Deutschland als beste Punkterin bei der U20 WM Rang vier erreichte, konnte sie sich in den „Tryouts“ einen Platz im U24-Damen-Team Aufgebot sichern. Da es während den Auswahlspielen zu einigen verletzungsbedingten Ausfällen kam, galt es für die verbliebenen Spielerinnen vor allem darum, gesund in die Vorbereitung zu starten. „Im Winter lag der Fokus auf Krafttraining zur Verletzungsprävention“, erklärt Franzi. Neben den gemeinsamen Trainingslagern und Turnieren galt es auch in der individuellen Vorbereitung das Team immer im Kopf zu behalten. Den gerade der Teamgedanke macht im Ultimate oft den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg. „Mein persönliches Ziel ist es positive Stimmung ins Spiel zu bringen, da wir spieltechnisch und individuell stark aufgestellt sind, aber uns negative Stimmung oft schlechter macht als wir wirklich sind.“, so die 19-Jährige, die einen Platz im vorderen Mittelfeld anpeilt. Wie im Verein stehen Christopher Smuda und Frederik Zeller auch im Nationalteam gemeinsam auf den Spielfeld. Die beiden Geretsrieder werden für das U24-Herren-Team auf Scheibenjagd gehen. Neben einen langwierigen Auswahlprozess standen auch hier einige Turniere und Trainingslager auf dem Terminplan. Dabei galt es das Team zu festigen, gelerntes umzusetzen und damit den notwendigen Feinschliff zu erlangen. Um eine schlagfertige Truppe auf den WM-Rasen stellen zu können, haben sich die Spieler eine besondere Idee überlegt. „Wir haben Whattsapp Gruppe, in die wir Bilder posten wenn wir trainieren um uns gegenseitig zu motivieren“, erklärt Fred. Das Training besteht sämtlichen, für die Sportart relevanten Fertigkeiten wie Sprungkraft, Sprint, Ausdauer. „Es gilt das Beste aus sich heraus zu kitzeln um Erfahrung mitzunehmen und Deutschland bestmöglich zu repräsentieren“, so Chrissi. Während dieser die Top 8 anvisiert, hat sein Teamkollege sogar einen Top 5 Rang ins Auge gefasst. Angst vor großen Gegnern besteht jedenfalls nicht. „Ich freue mich drauf Ultimate auf hochklassigen Niveau zu spielen und mich mit den besten der Welt messen zu dürfen“, zeigt sich Fred erwartungsfroh.