Gerrit Waßmann erhält Goldene Ehrennadel

Mit einer Mitgliedschaft von über 50 Jahren gehört Gerrit Waßmann zu den echten Urgesteinen des TuS Geretsried. Für sein Engagement und seine zahlreichen Verdienste für den Verein wurde er nun im Rahmen des Sportabzeichen-Tags im Geretsrieder Isaraustadion mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
„Es war toll, in diesem Rahmen geehrt zu werden. Das hat mich schon sehr berührt“, eklärte Waßmann freudestrahlend nach seiner Ehrung. Für den Geretsrieder war es bei Weitem nicht das erste Mal, dass er für seine Verdienste ausgezeichnet wurde. Bereits im Jahr 1973 erhielt er im Alter von 22 Jahren die Ehrennadel des Deutschen Turnverbands. Im Verlaufe der Jahre sammelte er eine ganze Reihe an Verdienstabzeichen und Ehrennadeln von der Stadt, dem BLSV und dem TuS. Dabei stellte er jedoch klar, dass es ihm bei seinem Engagement nie um Ehrungen gegangen ist. „Es ist noch viel mehr Wert, in strahlende Kinderaugen zu schauen, wenn sie ihr Sportabzeichen vom Bürgermeister überreicht bekommen“, erklärte er beispielhaft.

Die Liebe zum Sport wurde ihm bereits in die Wiege gelegt, da seine Eltern begeisterte und erfolgreiche Turner waren. Kein Wunder also, dass es ihn schon mit drei Jahren selbst zum Turnen verschlagen hat. Im Alter von sechs Jahren zog er mit seiner Familie nach Geretsried, die sich direkt dem TuS anschlossen.

Zwar konnte Gerrit Waßmann dem Verein zunächst nicht selbst beitreten, da eine Mitgliedschaft erst ab 14 Jahren möglich war, jedoch wurden die Barrieren nach einem Wechsel im TuS-Vorstand gelockert, wodurch er im Jahr 1961 eintreten konnte. Von da an ging er seiner Passion nach, selbst Sport zu treiben, andere Leute zu begeistern und diese beim Erreichen ihrer Ziele zu unterstützen. Bereits im Alter von 14 Jahren assistierte er beim Turnen als Übungshelfer, um seine „Leidenschaft mit anderen zu teilen“. Dies war jedoch nur der Anfang seines TuS-Engagementes, das bis heute andauert und nur während seiner Studenten-Zeit in Stuttgart zwischen 1978 und 1984 unterbrochen wurde. Waßmann, der das Turnen als „mein Sport“ bezeichnet, war unter anderem der Initiator des Weihnachsturnens, das noch immer jährlich stattfindet. Jahrelang war Waßmann als Oberturnwart und Abteilungsleiter im Turnen und in der Leichtathletik tätig. Zudem ist er seit mehr als 50 Jahren Träger der Vereinsfahne und half im Jahr 1972 dabei, den Olympischen Fackellauf organisieren. Dabei lief er auch selbst ein Teilstück von der Högl-Kreuzung bis zur Petrus Kirche.

Der TuS ist in all den Jahren so etwas für eine zweite Familie für den begeisterten Sportler und Trainer geworden. „Der TuS ist einfach meine Heimat, meine Gemeinschaft und mein Verein“, stellte Gerrit Waßmann klar, dessen Familie nun bereits in der vierten Generation im Verein tätig ist.

Selbst nach mehr als 50 Jahren Vereinszugehörigkeit ist er noch immer wöchentlich im Isarau Stadion anzutreffen, wo er die Sportabzeichen-Gruppe trainiert und Abzeichen abnimmt. Waßmann ist seit 1969 Sportabzeichen-Prüfer und seit 2016 Referent für Sportabzeichen beim BLV. Für den Geretsrieder ist es noch immer etwas besonderes, seine Gruppe, die aus allen Altersstufen besteht, auf das Abzeichen vorzubereiten .

“Meine Hauptmotivation ist es, Kinder und Erwachsene für den Sport zu begeistern und glücklich zu machen. Es ist schön, dass beim Sportabzeichen jeder ein Ziel hat und persönliche Erfolge feiern kann“,verdeutlichte er. Dabei wies er darauf hin, dass es sich immerhin um ein “Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland“ handle. In früheren Jahren half Gerrit Waßmann dabei, bis zu 1000 Sportabzeichen in Geretsried jährlich abzunehmen, was an der Zusammenarbeit mit den Schulen lag. Aus Datenschutzgründen ist dies nun jedoch nicht mehr möglich. Immer wieder hatte er in seiner Laufbahn mit Barrieren wie diesen zu kämpfen, seine Begeisterung für den Sport jedoch nie verloren. Schließlich gibt es für fast jedes Problem eine Antwort: Durch den neu ins Leben gerufenen Sportabzeichentag, absolvierten im Vorjahr knapp 100 Leute das Deutsche Sportabzeichen. Darunter befand sich auch Gerrit Waßmann, der das Abzeichen (natürlich in Gold) zum 43. Mal errang.

Foto: Georg Dengler