Eine Stadionrunde laufen – was so einfach klingt, ist in Wirklichkeit eine der anspruchsvollsten Laufdistanzen auf der Bahn. Irgendwo zwischen Sprint-und Mittelstrecke erfordert sie Schnelligkeit, Tempohärte und vor allem Durchhaltevermögen. Bei über 35 Grad Celsius wird sie dabei schnell mal zur Runde der Leiden.
Für die TuS-Athleten Lara Holzhauer und Julian Meyer galt es bei den Süddeutschen Meisterschaften in St. Wendel der Hitze und der Konkurrenz zu trotzen. Da Lara Holzhauer die sechsstündige Autofahrt aufgrund der Abiturfeier ihres Bruders erst am Wettkampftag zurücklegen konnte, stand hinter ihrem Fitneszustand erst ein kleines Fragezeichen. Nichts desto trotz wurde die 15-Jährige in ihrer Paradedisziplin, den 400 Metern Hürden, ihrer Favoritenrolle gerecht.
„Es war ein sehr guter Lauf, bei dem sie mit 62,53 Sekunden knapp über ihrer Bestzeit blieb und deutlich gewann“, zeigt sich Trainer Mirko Naumann zufrieden. Vom Sieg am Vortag motiviert ging Holzhauer auch die 400 Meter flach beherzt an. Obwohl es lange nach der zweiten Goldmedaille aussah, reichte es hier am Ende nicht ganz. „150 Meter vor Ziel war zu sehen, dass das Wochenende seinen Tribut forderte. Deutlich in Führung liegend wurde sie 70 Meter vor dem Ziel von ihrer Konkurrentin überholt“, so Naumann. Obwohl die Athletin mit ihrem zweiten Rang nicht ganz zufrieden war zieht Naumann dennoch ein positives Fazit. „Als Trainer habe ich natürlich eine etwas andere Sicht. Nach der Hitze und den anstrengenden Rennen am Vortag bin ich mit dem Lauf zufrieden“, sagt er. Ohnehin dienten die Süddeutschen Meisterschaften vorrangig als Test für die Deutschen Meisterschaften, zumal sie hier erneut an zwei Tagen in beiden Disziplinen an den Start gehen wird.
Mit dem Bayerischen Meistetitel im Gepäck wollte auch die 4 x 400 Meter Staffel der Startgemeinschaft Ammer-Isar-Loisach vorne angreifen. Neben dem Penzberger Trio Matthias Bauer, Marius Huppenberger und Andreas Kölbl war auch der Geretsrieder Julian Meyer erneut Teil der Staffel. Unglücklicherweise landete das Team jedoch nicht im schnellsten Zeitlauf, wodurch sie die stärksten Konkurrenten nicht im direkten Kampf neben sich hatten. Am Ende fehlten dem Quartett, auf Platz vier ins Ziel kommend, gute drei Sekunden auf Bronze.
„Vermutlich hätte es aber auch nichts geändert, wenn wir im schnelleren Lauf gewesen wären“, gibt Meyer zu bedenken. Demzufolge zieht der 21-Jährige auch ein positives Fazit. „Matthias ist eine super Zeit gelaufen, der Wechsel zu Marius wäre aber fast aus der Wechselzone gewesen“, beschreibt er die ersten zwei Runden. Der Geretsrieder ging als anschließend mit 25 Meter Rückstand in die dritte Runde. „Zuerst ist mein Konkurrent weggezogen, aber nach 150 Meter ist der Abstand etwa gleich geblieben. Auf den letzten 100 Meter konnte ich dann nochmal einiges aufholen“, zeigt er sich zufrieden. Dabei blieb er mit einer persönlichen Zeit von unter 51 Sekunden sogar unter seiner Bestleistung auf der 400 Meter Einzelstrecke. Schlussläufer Andreas Kölbl konnte die restlichen zwei Meter Rückstand locker gut machen, wodurch sich das Quartett in 3:26,63 Minuten schlussendlich den Sieg im langsameren Zeitlauf sicherte.