Begeisternde Stimmung, packende Matches und Hochspannung bis zur letzten Minute. Spieler und Fans des Frisbeesports kamen bei der siebten Auflage des Isarauencups voll auf ihre Kosten. Insgesamt 20 Teams demonstrierten in den Turnhallen der Mittelschule und des Gymnasiums in Geretsried ihr Geschick an der Scheibe. Den Gastgebern „Friss die Frisbee“ vom TuS Geretsried ist es dabei erneut gelungen, unter anderem Teams aus Prag, Wien oder Jena für die lange Anreise nach Oberbayern zu mobilisieren.
Der Startschuss ins Wochenende erfolgte bereits am Freitagabend mit einem kleinen „Hat-Turnier“. Das Besondere daran war, dass die Spieler hierbei nicht in ihren Teams agierten, sondern in einer bunt zusammengelosten Truppe um die Scheiben kämpften. Für alle beteiligten eine spaßige Angelegenheit, bei der sich wieder einmal zeigte, dass Frissbeespieler eine große Familie sind.
Ernst wurde es dann am Samstagvormittag, als sich die Mannschaften in vier Gruppen für die KO-Runde qualifizieren wollten.
Von Beginn an hellwach zeigten sich die Geretsrieder und besiegten in ihrem Auftaktmatch „Disco-Fever“ aus Würzburg deutlich mit 17:6. Auch in den weiteren Vorrundenspielen präsentierte sich „Friss die Frisbee“ konzentriert und gewann gegen die Teams aus Stuttgart, Ulm und Wien ungefährdet.
Während in beiden Hallen ein harter Kampf um die Tabellenspitze ertobte, ging es auch außerhalb der Halle schweißtreibend zu. Die Geretsrieder hatten nämlich extra für das Turnier eine mobile Sauna organisiert, in der sich die Sportler von dem strapaziösen Turniertag erholen konnten.
Nachdem abends alle Beteiligten bei der traditionellen Feier im Vereinsheim vom Frisbeesport abschalten konnten, ging das Turnier am Sonntag in seine entscheidende Phase.
Für die Geretsrieder galt es im Viertelfinale gegen „DHvM“ aus München an den erfolgreichen vorherigen Tag anzuknüpfen. Hierbei erspielten sie sich schnell einen Vorsprung und hielt diese auch bis zum 13–7 Endstand. Gegen ein starkes Team aus Jena wurde es im anschließenden Halbfinale zum ersten Mal richtig knapp. Nach wiederholten Male wechselnden Führungen, bewies „Friss die Frisbee“ letztendlich den längeren Atem und erreichte mit einem 15–12 Sieg das Finale. „Wir haben es geschafft unsere Strukturen beizubehalten und schön zu spielen, trotz des ganzen Organisatorischen, das auch noch erledigt werden musste. Unser Team spielt mittlerweile generell ein sehr schönes Mixed-Ultimate“, freut sich Trainer und Spieler Michael Leinauer über den Auftritt des Teams.
Der absolute Höhepunkt des Wochenendes war jedoch dem Finale vorenthalten. Mit den „Ratisbona Eagels“ aus Regensburg wartete ausgerechnet das Team, das erst vor wenigen Monaten gemeinsam mit den Geretsriedern den Klassenerhalt in der ersten Liga feierte. Während sich die Spielgemeinschaft „Ge-Rey“ schon damals als Spezialist für knappe Spiele zeigte, hielt die Spannung auch im Duell gegeneinander bis zum letzten Punkt. „Im Finale waren wir sehr aufgeregt und die Strukturen wurden auf beiden Seiten nicht mehr so schön umgesetzt. Es war auf beiden Seiten eine starke Defense zu erkennen, sodass es das ganze Spiel über sehr knapp blieb“, so Leinauer. Die Teams präsentierten sich in der gut gefüllten Gymnasiumhalle als identisch stark, wodurch die Entscheidung mit dem letzten Punkt fallen musste. „Zum Schluss lag das Glück dann auf unserer Seite und wir konnten den entscheidenden Punkt machen“, beschreibt Michael Leinauer das Ende eines Spieles, das keinen Verlierer verdient hatte. Während die Regensburger als „Gewinner der Herzen“, die Siegesprämie mit nach Hause nehmen durften, belegten die Teams aus Jena und Prag die Plätze drei und vier. Doch auch die tschechischen Gäste mussten die weite Heimreise nicht nur mit dem „Blechplatz“ im Gepäck antreten, denn „Prague7“ sicherte sich dank ihres faires und kämpferischen Auftreten die „Spirit-Wertung“.
Insgesamt war es für das Geretsrieder Team ein gelungenes Wochenende, bei dem sich einige Leute neu für diesen Sport begeistern konnten. So steigt die Vorfreude bereits jetzt auf die achte Ausgabe des Isarauencups im Jahr 2020.