Medaille hauchdünn verpasst: Andreas Huber mit dem Deutschen Nationalteam EM-Vierter

Was Andreas Huber bei der Ultimate Frisbee EM in Györ erlebte ist an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Das Turnier entwickelte sich zu einem Medaillenkampf, vergleichbar knapp mit einem Foto Finish beim 100 Meter Lauf oder einem Elfmeterschießen im Fußball. Doch am Ende fehlten dem Geretsrieder und dem Deutschen Mixed Nationalteam ein einziger Punkt zur erhofften Medaille.

Für den 25- Jährigen galt es gleich zu Beginn hellwach zu sein. So warteten bereits in der Gruppenphase mit Russland, Dänemark und Irland drei starke Gegner, die schlussendlich allesamt das Viertelfinale erreichten. Im ersten Spiel gegen den amtierenden Beach Europameister Russland zeigte das Team auch gleich mal, dass es mit der europäischen Spitze mithalten kann. Zwar ging die Partie knapp mit 12-15 verloren, doch reichten zwei deutliche Siege gegen Dänemark und Irland um in den „Powerpool“ einzuziehen. So warteten drei neue Gegner auf das Deutsche Team, das prompt einen identischen Verlauf wie in der Gruppenphase erlebte.

„Gegen die favorisierten Franzosen haben wir ein super Spiel gemacht aber mit 13-14 im Universe Point verloren. Dann haben wir aber gegen Schweden und Finnland deutlich gewonnen und als Gruppenzweiter direkt das Viertelfinale erreicht“, resümiert Andi. Dort wartete mit Irland ein Gegner, den man bereits in der Gruppenphase deutlich besiegen konnte. Ähnlich souverän gewannen die Deutschen erneut mit 15-4 und zogen ins Halbfinale ein.

In einem von starken Wind geprägten Spiel blieben sie dann allerdings gegen ein sehr starkes Team aus Großbritannien mit 6-15 chancenlos. Doch noch war das Ziel, eine Medaille zu gewinnen, weiterhin erreichbar. Im Bronze-Match gegen die Russen sollte die Revanche für das knapp verloren gegangene Auftaktspiel glücken. Es entwickelte sich ein packender Schlagabtausch, der sich an Dramatik nochmals deutlich von den anderen Spielen absetzte.

„Wir lagen zuerst leicht vorne, sind dann aber mit einem 7-8 Rückstand in die Halbzeit gegangen. Dann haben wir 4 Punkte in Folge gemacht zum 11-8. Russland ist stark zurückgekommen und hat selber 4 Punkte gemach zum 11-12. Im finalen Punkt beim Stand von 12-12 haben wir mit „Defense“ begonnen, konnten keinen „Turnover“ holen und haben 12-13 verloren“, resümiert Andi den Spielverlauf. Ein mehr als unglückliches Ergebnis nach einer nervenaufreibenden Woche gegen Europas Top-Teams.

Dementsprechend gespalten blickt der Geretsrieder auf die vergangene Woche zurück. „Wir hatten eine super Stimmung im Team und waren über das ganze Turnier fokussiert und professionell. Unsere zwei Trainer Heiko Walldorf und Philipp Hartmann haben uns taktisch perfekt auf die gegnerischen Teams und die äußeren Umstände eingestellt. Uns wurden nur Außenseiterchancen auf das Erreichen des Viertelfinales eingeräumt, aber wir haben immer daran geglaubt, dass wir eine Medaille gewinnen können. Dass es dann so bitter nicht geklappt hat ist hart“, resümiert Andreas Huber. Für den 25-Jährigen, der mit fünf Punkten und sieben Assists auch persönlich ein super Turnier gespielt hat, gilt es nun das positive mitzunehmen. „Wir hatten eine tolle Zeit und der vierte Rang ist ein gutes Hinblick auf die Heim WM im kommenden Jahr“, sagt er mit dem Blick in Zukunft.

Bildrechte: John Kofi – The Ultimate Life