U24 WM in Heidelberg: Drei FdF-Spieler im Einsatz

Es war eine Kulisse die jedes Sportlerherz höher schlagen lässt: Am Heidelberger Sportplatz wehten die Flaggen der 29 teilnehmenden Nationen, während sich sich auf dem Rasen 1300 Spielerinnen und Spieler versammelt hatten. Erwartungsfroh feierten sie die Eröffnung der Ultimate Frisbee U24 WM. Inmitten dessen befanden sich auch drei Friss die Frisbee Spieler aus Geretsried.

Während Christopher Smuda und Frederik Zeller im Herren Team noch einen Tag auf ihren ersten Einsatz warten mussten, ging es für Franziska Meyer gleich nach der Eröffnungsfeier los. Bei einem zuschauerreichen Spiel gegen Belgien blieb das Team nervenstark und besiegte Belgien deutlich mit 15-1. Mit zwei erzielten konnte sich auch die „Friss die Frisbee- Spielerin“ über einen gelungenen Auftakt freuen. Wenige Chance hatten sie dagegen genen den Titelfavoriten USA. „Es war ein erwartet schweres Spiel, aber nach einem 0:2 Rückstand konnten sie auf 22 ausgleichen und hatten sogar die Chance zur Führung“, erinnert sich Matthias Schunk, Vater von Franziska Meyer. Leider war dies nur ein kurzer Lichtblick, denn nach der Pause zog die USA erwartungsgemäß davon. Am darauffolgenden lieferten sie sich mit den Kolumbianerinnen ein enges Match, das mit 11:14 endete.

Durch Siege gegen die Schweiz Neuseeland erreichten die Damen dennoch die anvisierte Finalrunde. Im ersten Finalrundenspiel gegen Kanada konnten die Deutschen zwar bis zur Halbzeit Paroli bieten, mussten sich den starken Gegner jedoch mit 9-15 geschlagen geben. Wie bereits schon im Spiel gegen die USA wurde Franzi mit dem „Spirit of the Game“- Preis ausgezeichnet. Dieser wird vom Gegner für im Ultimate wichtige Tugenden wie Fair Play, positive Einstellung und Respekt verliehen. Eine große Ehre für die Geretsriederin, da Ultimate Frisbee gerade in Nordamerika von Halbprofis und Profis ausgeführt wird. Um die Chance aufs Halbfinale wahren zu können musste nun ein Sieg gegen Japan her. Wie schon gegen Kanada hielt das Team zwar zu Beginn gut mit, verlor aber mit 6-15 deutlich. Eine 14-15 Niederlage gegen Italien und einen Sieg gegen die Schweiz reichte aber immerhin zum erreichen des Spieles um Platz fünf. Damit hatten die Deutschen sowohl die Chance zur Revanche gegen Italien, als auch die Möglichkeit bestes europäisches Team zu werden. Es entwickelte sich ein dramatisches und knappes Duell, bei dem jedoch erneut Italien mit 15-13 das bessere Ende für sich hatte. „Wir haben leider unser Ziel Platz fünf zu sichern geradeso verpasst“, so Franzi. „Dennoch haben wir in einem starken Spiel gegen Italien alles gegeben und versuchen jetzt positiv nach vorne zu schauen“, fügt sie hinzu. Während es für sie bereits die vierte Teilnahme bei einer WM oder EM war, kämpften Chrissi und Fred bei ihrem ersten Großereignis mit dem Nationalteam um eine gelungene Premiere.

Dabei ging es gleich im ersten Match richtig zur Sache. Im Derby gegen Österreich bewiesen die Deutschen den längeren Atem und gewannen mit 15:13. Ein gelungener Auftakt, wodurch das Team mit Rückenwind ins zweite prestigeträchtige Spiel gegen Großbritannien fing. Hier lieferten die Deutschen zwar einen Kampf auf Augenhöhe, verloren jedoch mit 12:15. Für das Team und und vor allem für Frederik Zeller sollte es jedoch noch bitterer werden. Im Match gegen Kolumbien fiel Fred nach einen Sprungduell unglücklich zu Boden und kugelte sich den Daumen aus. Von dort an musste er zusehen, wie sein Team das hart umkämpfte Spiel mit 9-13 verlor. Umso wichtiger wäre nun ein Sieg gegen das japanische Team. „Die erste Halbzeit war leider zum vergessen. Nach einem 2-8 Halbzeitkampf kämpften sie sich jedoch stark bis auf 13:13 heran, verloren aber durch ´Timecup´ mit 13-14“, beschreibt Schunk den Spielverlauf. Obwohl bereits jetzt die Finalrunde fast aussichtslos war, kämpften die Deutschen weiter. Nachdem man gegen die USA mit 11:15 trotz Niederlage ein starkes Resultat landen konnte, besiegten sie die verbliebenen Gegner Taiwan (15:3), Dänemark (15:6) und Panama (15:3) deutlich. Als Gruppenfünfter schafften sie es so noch in die Platzierungsrunde der Ränge neun bis zwölf.

Um die Chance auf einen Top 10 Platz zu wahren musste zuerst Irland besiegt werden.Es folgte ein klarer Sieg, bei dem Frederik Zeller das Team nach seiner Verletzung gegen Großbritannien leider weiterhin nur noch von der Bank aus unterstützen konnte. Sein Geretsrieder Kollege trug unter anderem mit dem finalen Punkt zum 15-7 Erfolg bei. Im letzten Spiel gegen die Neuseeländer ging es nun um Platz neun und somit einen Platz in der ersten Tabellenhälfte der insgesamt 18 Nationen. Beim 15-10 Sieg stellte Chrissi erneut seine Fangqualitäten unter Beweis und erzielte seine Turnierpunkte 10,11 und 12. Den gesamten Turnierverlauf und den erreichten neunten Platz sieht der 20-Jährige etwas zwiegespalten. „Auf der einen Seite bin ich glücklich, weil wir eine richtig spaßige und geile Zeit hatten und uns Kopf- an Kopf Duelle mit den besten Teams der Welt liefern konnte. Leider haben wir unser gesetztes Ziel jedoch nicht erreicht“, resümiert der Geretsrieder. Persönlich zieht er nach seiner ersten WM Teilnahme dennoch ein positives Fazit. „Ich habe persönlich viel mitgenommen und bin stolz spielerisch eine super WM gespielt zu haben“, erklärt er.