Ultimate WM in Waterloo – Franziska Meyer glänzt als Deutsche Top Scorerin

Zwar spricht man im Sport gerne vom undankbaren vierten Platz, für Friss die Frisbee Spielerin Franziska Meyer ist er jedoch ein Grund zu feiern. Bei der Ultimate Frisbee WM in Waterloo begeisterte die Deutsche U20 Auswahl als bestes Team aus Europa.

In der Gruppenphase reichten bereits Siege gegen Frankreich und Großbritannien für die Teilnahme an der Finalrunde. Im abschließenden Gruppenspiel gegen Kolumbien wartete jedoch noch ein besonders schwerer Brocken. Zwar gewannen die Südamerikanerinnen die Partie, die Deutschen allerdings ein großes Stück an Selbstvertrauen. Die unglückliche 13-15 Niederlage bewies nämlich, dass sie sich vor den favorisierten Teams nicht verstecken müssen. Eine Erkenntnis, die Mut machte für die Finalrunde und das Duell mit den amtierenden Europameister Holland. Im Gegensatz zur letzten Partie war dieses Mal das Momentum auf Deutscher Seite. Obwohl die Europameisterinnen das Team wiederholt an den Rand einer Niederlage brachte, blieben die Deutschen Spielerinnen standhaft. So wandten sie ein 11-13 Rückstand in einen 15-13 Sieg, gleichbedeutend mit einem wichtigen Schritt Richtung Halbfinale. Das entscheidenden Spiel gegen Japan verlief daraufhin deutlicher als vorher anzunehmen. Der Deutschen Auswahl gelang es schnell, sich auf die andere Spielweise der Asiatinnen einzustellen und zog von Beginn an klar davon. Am Ende stand ein souveräner 15:6 Erfolg und damit die Halbfinalteilnahme zu Buche. Gleichermaßen zum Lohn und zur Strafe ging dabei gegen Topfavoriten USA. Leider verlief das Spiel wie erwartet und endete mit 4-15. Franzi konnte aber immerhin die Punkte zum 2:9 und 4-13 machen. Trotz der klaren Niederlage blieb den Spielerinnen dennoch das Erlebnis gegen die Nachwuchsathletinnen der Welt antreten zu dürfen.

Im Spiel um Bronze kam es leider nicht zur erhofften Revanche gegen Kolumbien, sondern zum erneuten Aufeinandertreffen mit Kanada. Nachdem die Deutschen in der Gruppenphase nur eine Halbzeit mithalten konnte, baten sie dem Gegner diesmal bis kurz vor Schluss Paroli. Leider gelang es jedoch nicht die zwischenzeitliche 10-8 Führung ins Ziel zu retten. Die knappe 11-15 Niederlage belegte dennoch, dass sie dem Niveau der Top-Nationen erneut ein Stückchen näher gekommen waren. Potenzial nach oben ist jedenfalls weiterhin vorhanden. „Die Top Teams sind uns einfach vom Fitness Level noch ein Stück voraus“, erklärt Franziska Meyer.

Nach dem Motto „Der Star ist die Mannschaft“ wussten aber auch die Deutschen ihre Trümpfe einzusetzen. „Wir hatten nicht nur drei oder vier Top Spielerinnen, sondern sind als homogenes und zusammenarbeitendes Team aufgetreten“, verrät sie das Erfolgsrezept. Als besonders wichtig erwies sich der Teamgeist in schwierigen Phasen „Wir haben uns gegenseitig aufgebaut und die Stimmung positiv gehalten. Das hat auch dazu beigetragen, das wir gut gespielt und auch bei Rückständen nie Aufgegeben haben“, so die Nationalspielerin. Die durchwegs positive Einstellung verhalf dem Team zudem zu Rang zwei in der „Spirit Wertung“. Mit 22 Zählern kann Meyer als beste Deutsche und insgesamt zweitbeste Punktesammlerin auch persönlich auf eine tolle Weltmeisterschaft zurück blicken. Ein rundum gelungener Abschluss im U20 Nationalteam. Ab kommender Saison wird sie entweder mit der U23 Auswahl oder dem Deutschen Mixed Team auf Scheibenjagd gehen.