WM-Teilnehmer aus Geretsried: Andreas Huber wird mit Deutschland 6.

Sommer statt Winter, Tag statt Nacht oder Känguru statt Schäferhund. In Down Under ist alles ein wenig anders. So auch die Spieler, die dieser Tage mit Andreas Huber um die Scheibe kämpfen. Denn der 23- jährige Geretsrieder ist angekommen im Kreise der besten Nachwuchsspieler seines Sportes. Im australischen Perth durfte der Neu- Nationalspieler erstmals die U24 Ultimate Weltmeisterschaft bestreiten.

„Gegen Teams aus der ganzen Welt und deren ganz individuelle Spielstile zu spielen war ein absolutes Highlight“, zeigte sich Huber nach Duellen gegen Kolumbien, Japan oder den USA begeistert.
Umso schöner, wenn auch noch die Ergebnisse stimmen. Durch einen Sieg gegen Hong Kong erreichte das Team das Viertelfinale und damit das vorgegebene Ziel. Zwar war der spätere Weltmeister USA zu stark, doch durch einen Sieg gegen Großbritannien sicherte man sich immerhin den inoffiziellen Europameisterschaftstitel und Rang sechs. Ein besonderer Prestige Erfolg, zumal die Deutschen den Briten in den letzten vier Spielen noch unterlegen waren.

Mit der Scheibe um die Welt, ein anspruchsvoller Weg der neben Talent vor allem auch Ehrgeiz erforderte. „Zur Vorbereitung habe ich ein Jahr lang täglich trainiert. Dazu gehört vor allem Wurf-, Lauf- und Sprinttraining“, erklärt Huber. Doch dieser liebt die Herausforderung und die „großen Anforderungen an Schnelligkeit, Ausdauer, Wurfgenauigkeit und Taktikvermögen“, so der frühere Leichtathlet, der sich an zwei Auswahltraining- Wochenenden für das Deutsche Mixed Team empfehlen konnte. Hierbei stehen immer drei Frauen und vier Männer oder vier Frauen und drei Männer auf dem Platz. Was in den meisten Sportarten eine Rarität ist, ist im Ultimate Frisbee gang und gäbe. „Mir gefällt, dass die gender equity in diesem Sport so präsent ist. Hier bekommen Frauen, Männer, sowie Mixed Teams die selbe Aufmerksamkeit, was mir persönlich sehr wichtig ist“, so Huber.

Davon abgesehen liegt dem 23-jährigen vor allem die Jugendarbeit am Herzen. „Ich möchte weiterhin junge Spielerinnen und Spieler trainieren und ihnen Ultimate als Alternative zu den etablierten Sportarten näher bringen“, so der Geretsrieder, der vor zehn Jahren mit dem Frisbeesport begann. „Wir haben zum ersten Mal im Leichtathletik Trainingslager gespielt. Ein Jahr später wurde dann die Mannschaft Friss die Frisbee gegründet“, erinnert sich der ehemalige Mittelstreckenläufer. Seitdem geht es für den Hobby Kletterer steil nach oben und auch die U24 WM soll erst der Anfang sein. „ Ich möchte weiter hart an mir arbeiten und mir in den nächsten Jahren einen Platz im Erwachsenen Nationalteam sichern,“ zeigt sich Huber kämpferisch. Doch jetzt steht erst einmal ein bisschen Abwechslung vom Sport an. „ Ich mache jetzt noch acht Wochen Urlaub in Australien, bevor im April die Uni weiter geht“, so der Maschinenwesen Student.

© Dominik Hager, Geretsrieder Merkur