Zehnkampf-Silber: Julian Meyer glänzt bei Bayerischen Mehrkampfmeisterschaften

Um bei einem Zehnkampf vorne mit dabei zu sein, bedarf es Vielseitigkeit, ein starkes Nervenkostüm und insbesondere Durchhaltevermögen. Julian Meyer vom TuS Geretsried konnte bei den bayerischen Mehrkampfmeisterschaften in Friedberg genau diese Qualitäten ausspielen. Nach zehn Disziplinen und zwei Wettkampf-Tagen konnte sich der 24-Jährige über die Silbermedaille freuen.

Zum Start ging es über die 100-Meter-Distanz. Wie bereits bei seinen letzten 100-Meter-Läufen knackte der Athlet die 12-Sekunden-Marke knapp, haderte nach seinen 11,96 Sekunden aber ein wenig mit der Beschleunigungsphase. Ebenfalls im Soll blieb der Mehrkämpfer auch beim Weitsprung, wo er sich nach einem mäßigen Beginn noch auf 5,90 Meter steigerte. Sein erstes richtiges Highlight konnte Meyer dann beim Kugelstoßen setzen. Bei seinem „gut getroffenen“ zweiten Versuch, steigerte er seine Bestleistung auf 11,28 Meter. Ein willkommenes Polster, zumal es mit der Wackeldisziplin, dem Hochsprung, weiterging. 1,63 Meter bedeuteten zwar Saisonbestleistung, sind in Summe aber noch nicht zufriedenstellend. „Für die nächste Saison ist es auf jeden Fall die Disziplin mit dem meisten Potential“, kündigte der Athlet eine baldige Steigerung an. Mit 52,81 Sekunden über 400 Meter schloss Meyer einen ordentlichen Tag eins auf dem zweiten Platz und 57 Punkte hinter seinen persönlichen Bestleistung ab. Der Sonntag begann mit einem etwas holprigen, aber letztlich gelungenen 110-Meter-Hürden-Lauf in 17,64 Sekunden. „Ich habe die erste Hürde nicht richtig getroffen, das war beim Aufwärmen viel besser. Ich habe viele Hürden gestriffen oder umgeworfen“, haderte er. Nach ordentlich 28,87 Metern im Diskuswurf, kam Meyer dann aber erst so richtig in Fahrt. Der 24-Jährige übersprang im Stabhochsprung zum ersten Mal 3,70 Meter, obwohl längst nicht alles rund lief. „Es war eine Zitterpartie, weil ich nur eine Höhe im ersten Versuch geschafft habe. Die persönliche Bestleistung war dann schon cool“, zeigte er sich erleichtert. Noch besser lief es dann beim Speerwurf, bei dem Meyer sogar der 50-Meter-Marke gefährlich nahe kam und 49,26 Meter erreichte. „Ich habe schon beim Abwurf
gemerkt, dass der Wurf gut war und als er dann flog und flog war mir schon klar, dass das eine neue Bestleistung sein musste“, freute
ersich. Spätestens mit diesem Wurf war Meyer Rang zwei praktisch nicht mehr zu nehmen. In diesem Wissen wollte der TuS-Athlet über
1500 Meter seine Bestzeit angreifen. Diese verpasste er in 4:37 Minuten nur knapp, was letztlich aber nicht weiter schlimm war. Silber und eine um fast 200 Punkte verbesserte Bestleistung auf 5776 Punkte waren Grund genug zur Freude. Schon im kommenden Jahr soll es noch weiter hinaus gehen. „Das Ziel ist schon gesteckt. 6200 Punkte oder besser gesagt die Deutsche Norm“, zeigte sich der Zehnkämpfer
selbstbewusst.