GeRey verpasst Qualifikation für den europäischen Wettbewerb

Mit großer Ungewissheit startete die Spielgemeinschaft GeRey vergangenes Wochenende in die Qualifikation für die europäischen Clubmeisterschaften im Ultimate Frisbee in Nürnberg. Das Turnier war das erste für die Spieler aus Geretsried und Regensburg auf höchstem deutschem Niveau. Nach Möglichkeit sollte gleich ein Ausrufezeichen gesetzt werden, nachdem der Aufstieg in die erste Liga erst im letzten Jahr gefeiert wurde. Gleichzeitig war sich aber keiner sicher wie sich das junge Team gegen gestandene Erstliga-Teams schlagen würde.

Der Spielplan sah zunächst drei Spiele in einer Vorrunde am Samstag vor, bevor am Sonntag die letzten Tickets zu der EUCR in weiteren, nach Vorrundenergebnissen aufgeteilten, Gruppen vergeben wurden. Für GeRey war das Turnier vorerst jedoch als reines Vorbereitungsturnier für die deutsche Meisterschaft gedacht – die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb schien zu hoch gegriffen.

Und so startete das Team am Samstagmorgen im ersten Gruppenspiel gegen „Sieben Schwaben“ aus Stuttgart auch anfangs etwas verunsichert. Gegen einen taktischen Kniff der Defensive der Stuttgarter wurde lange keine Lösung gefunden. Erst gegen Ende des Spiels bekam die Spielgemeinschaft Geretsried/Regensburg Zugriff. So ging der Sieg mit 15:6 klar an Stuttgart. Im zweiten Vorrundenspiel traf GeRey dann auf den amtierenden deutschen Meister „Bad Skid“ aus Massenbach bei Heilbronn. Entsprechend heiß waren die Erstliga-Aufsteiger darauf, gegen die Übermannschaft der letzten Jahre ihr Können zu zeigen. GeRey kam gut ins Spiel, bereitete den Massenbachern mit einer harten Mann-Verteidigung große Probleme und zwang sie so dazu ihre erste Auszeit zu nehmen. Auch in der Folge war das Spiel ein enger Schlagabtausch, in dem das etablierte Team aus Schwaben allerdings vor allem in der Mitte des Matches abgebrühter und souveräner auftrat. Das am Ende recht klare Ergebnis von 7:15 ist trotzdem respektabel und zeigt das große Potential des Teams. Im letzten Vorrundenspiel ging es damit um den dritten Platz in der Vorrunde und somit die Möglichkeit weiter um die Qualifikation zur EUCR zu spielen. Der Gegner hieß „BORA“ und war ein alter Bekannter: Bereits vor zwei Jahren trafen sich die beiden Teams im Finale der dritten Liga. Damals gewann das Team aus Osnabrück und Beckum, zwei Jahre später und zwei Ligen höher konnte das Ergebnis gedreht werden. In einem umkämpften Spiel auf Augenhöhe hatte GeRey letztlich im alles entscheidenden letzten Punkt das Glück auf seiner Seite und gewann 15:14.

Etwas geschlaucht, aber hochmotiviert erwartete die Spielgemeinschaft somit am nächsten Morgen die Spiele in einer dreier Gruppe mit Aachen und Hamburg. Der Erste diese Gruppe sollte am Ende des Tages in einem letzten Spiel noch die Chance auf die Qualifikation zur EUCR haben. Direkt um 8:30 Uhr startete die erste Begegnung gegen die „Frizzly Bears“ aus Aachen. Die Geretsrieder und Regensburger Jungs begannen das Spiel konzentriert und konnten so schnell ein kleines Polster herausspielen. Die Aachener steckten jedoch nicht auf und kamen nochmal ran. Nach einem heißen Kampf entschied GeRey das Spiel im Endspurt letztlich mit 15:13 für sich. Spätestens jetzt hatte jeder Blut geleckt und wollte die große Überraschung schaffen. Szenarien wurden gesponnen wie GeRey gleich in der ersten Saison in Deutschlands Oberhaus international spielt. Nachdem Aachen auch noch gegen den zweiten Gruppengegner „Hardfisch“ aus Hamburg gewann schien die Möglichkeit immer realistischer. Der Start in das Aufeinandertreffen von Geretsried/Regensburg und Hamburg war dann erstmal eine herbe Enttäuschung. Viele kleine Unkonzentriertheiten, auch durch das kräftezehrende Wochenende, führten zu einem 2:8 Pausenrückstand. Doch das Team gab sich nicht auf. Durch einen 3:0-Lauf nach der Pause keimte wieder Hoffnung auf und so kämpfte sich GeRey nochmal ins Spiel zurück. Das Aufbäumen entpuppte sich wenig später aber als zu wenig. Hamburg gewann 15:10 und machte die Träume von Spielen auf europäischer Ebene zu Nichte. In dem Dreiervergleich mit Aachen und Hamburg wurde GeRey unglücklich nur Dritter und somit insgesamt Neunter.

Das Fazit des Wochenendes fällt dennoch größtenteils positiv aus. Als Neunter von zwölf Teams konnte eine respektable Platzierung erzielt werden. Mit Siegen gegen Beckum/Osnabrück und Aachen sowie heißen Spielen gegen weitere etablierte Erstligateams konnte das Potenzial der Mannschaft angedeutet werden. Nichts desto trotz wurden auch einige Schwachstellen aufgezeigt, an denen in den nächsten Wochen gearbeitet werden soll. Dann soll auf der Deutschen Meisterschaft, die an zwei Wochenenden im Juli und September ausgespielt wird, noch besser mitgehalten werden.

So hat die Ungewissheit im Team der Gewissheit Platz gemacht, dass die Spielgemeinschaft auch in der ersten Liga konkurrenzfähig ist. Im Team herrscht große Freude auf die folgenden Turniere diese Saison und auf viele weitere enge Spiele. Und vielleicht kann bereits in zwei Wochen auf dem zweiten Vorbereitungsturnier in Köln wieder für Überraschungen gesorgt werden.