Julian Meyer sichert sich BM-Quali im Zehnkampf

Was für einen Läufer der Marathon ist, ist für einen Leichtathleten der Zehnkampf. Es ist die Königsdisziplin der Sportart, weshalb auch zahlreiche Athleten das Ziel verfolgen, an einem solchen Event teilzunehmen.

Der 23-jährige Julian Meyer vom TuS Geretsried ist das Abenteuer Zehnkampf in Regensburg zum ersten Mal angegangen und fand sich am Morgen des ersten Wettkampftages in den Startblöcken wieder, ehe der Schuss für die erste Disziplin, den 100 Metern, ertönte. In einer Zeit von 11,91 Sekunden stellte Meyer auch gleich eine neue Saison-Bestleistung auf. „12,0 war das Ziel, damit war es besser als der Plan und ein guter Start in den Tag“, zeigt er sich mit dem Rennen zufrieden. Allerdings hatte der 23-Jährige im Weitsprung Probleme mit dem Anlauf und kam nicht über 5,83 Meter hinaus. Eine ordentliche Weite, jedoch nicht die erwünschten 6 Meter. Ein paar Höhen und Tiefen gibt es jedoch in jedem Zehnkampf. Schon in der nächsten Disziplin merzte der Athlet den kleinen Punktverlust mit starken 10,44 Meter im Kugelstoßen wieder aus. „Das war deutlich über meinem Ziel von neun Metern. Also wieder Punkte gutgemacht“, freut er sich. Dies war auch durchaus wichtig für Meyer, da es beim Hochsprung mit überquerten 1,65 Meter nicht nach Plan lief. „Beim Einspringen bin ich noch locker über die 1,70 gekommen. Zur Sicherheit habe ich bei 1,59 angefangen und die Höhen mit ordentlich viel Luft übersprungen. Dann bin ich aber bei 1,71 leider nicht mehr richtig abgesprungen“, ärgert er sich. „Man muss sich ja aber auch noch für die kommenden Disziplinen Luft nach oben lassen“, erklärt er augenzwinkernd. Gesagt getan: Über 400 Meter lief er die beste Zeit aller Teilnehmer und verbesserte seine Saisonbestleistung auf 51,60 Sekunden. „Ich bin die ersten 200 Meter um 1,5 Sekunden schneller angegangen als geplant. Dann habe ich es rollen lassen und mit einem kleinen Endspurt nochmal Meter auf die Konkurrenz herausgeholt“, schildert der 400-Meter-Spezialist. Allerdings wusste der Athlet nach einem erfolgreichen ersten Tag auch schon, dass der nächste Tag mit seiner Wackel-Disziplin, den 110 Meter Hürden beginnt. „Unversehrt ankommen und sich nicht verletzen war das Hauptziel und wenn dann noch eine Zeit unter 20 Sekunden herauskommt bin ich glücklich“, nahm er sich vor. Der TuS-Athlet hielt sich schadlos und kam mit einer Zeit von 18,46 deutlich unter der 20-Sekunden-Marke ins Ziel. Weiter ging es beim Diskus-Wurf und damit einer Disziplin, die Meyer im Vorfeld nur selten trainieren konnte. Nach zwei Würfen aus dem Stand riskierte der 23-Jährige im dritten Versuch und wechselte auf die Dreh-Technik. „Das Risiko wurde mit zwei Metern mehr belohnt“, zeigt er sich mit seinen 28,04 Metern zufrieden. Ein wenig brenzlig wurde es beim Stabhochsprung, wo der Athlet immer wieder zweite und dritte Versuche in Angriff nehmen musste. Allerdings kämpfte er sich durch den Wettbewerb und überquerte schließlich die 3,40 Meter. Erst im Anschluss war nach 18 absolvierten Sprüngen die Luft raus. In der vorletzten Disziplin, dem Speerwurf, hatte der Athlet mit technischen Problemen zu kämpfen, wenngleich mit 36,04 Metern dennoch eine gute Weite heraussprang. „Alle Würfe waren gültig, aber viel zu hoch. Den mit Abstand höchsten Wurf hatte ich in der Tasche, nur bringt das leider nichts“, hadert er. Dennoch reichte die Weite, um das ausgeschriebene Ziel, die Qualifikation für die Bayerischen Meisterschaften, vorzeitig zu meistern. Demnach konnte er über die 1500 Meter befreit auflaufen. „Es war für mich der erste Lauf über diese Distanz. Deswegen habe ich mich mit einem zusammen getan, der 4:30 bis 4:40 laufen wollte, aber man weiß ja nie, was nach neun anstrengenden Disziplinen passiert. Am Ende bin ich mit 4:33 Minuten eine tolle Zeit gelaufen“, freut er sich. Nach Ablauf der zehn Disziplinen standen 5446 Punkte auf dem Tableau, womit er seine Erwartungen deutlich übertroffen hat. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem ersten Zehnkampf. Klar ist noch Luft nach oben, aber nach der kurzen Vorbereitung ist das Ergebnis sehr zufriedenstellend“, freut er sich. „Jetzt ist erstmal ein wenig Pause, ehe ich in Hinblick auf die Bayerischen Meisterschaften vor allem Wurf trainieren werde“ kündigt er an.